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Die Urkunde

Overhagen feierte im Jahre 2003 die 800 jährige Wiederkehr der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes. Eine Kopie dieser im alten Kirchenlatein verfassten Urkunde des Klosters Oerlinghausen, die der Ortsvorsteher Hans-Joachim Kayser vom Staatsarchiv Münster erhalten hat, wurde dem 1. Vorsitzenden des Bürgerings Overhagen e. V. Jürgen Wischmann in Anwesenheit von dem Vorsitzenden des Arbeitskreises " 800 Jahre Overhagen " Herrn Ralf Margott und dem Schriftleiter der Chronik, Herrn Friedel Wiedenbrück, überreicht. Die Urkunde und die dazu gehörige Übersetzung findet man jetzt an einem angemessenen Platz im Bürgerhaus.

Overhagener Chronik

Vor 800 Jahren gab es noch keine Grundbücher, deshalb verhandelte man damals die Grundstücksgeschäfte öffentlich. Über die Ergebnisse dieser Verhandlungen wurden sodann Urkunden in der auch hier vorliegenden Form angefertigt und von einer Reihe von ehrenwerten Personen, die bei den Geschäftsabschlüssen zugegen waren, bezeugt. Die wichtigsten Zeugen wurden im Text der Urkunden namentlich genannt. Aus der " Overhagener " Urkunde ergibt sich, dass am 27. September 1203 ( nach heutiger Zeitrechnung ) eine Versammlung unter Leitung des Kölner Erzbischofs Adolf stattgefunden hat. Zweck dieser Zusammenkunft war offenbar, alle aktuellen Eigentumsübertragungen an das Kloster Oerlinghausen unter Zeugen zu beurkunden. So hatte Graf Gottfried von Arnsberg seine sogenannte Frankenmühle, sein Salzhaus in Werl und je einen Hof in Oerlinghausen, Effenberg und Habbel verkauft. Vier Brüder ( Hugo, Radolf, Dietrich und Alhard) haben dem Kloster drei Häuser in Lüneren, in Kessebüren und in Slamme " vermacht " und ein Ritter Signand und seine Frau Hedwig ihre Güter in Oerlinghausen und Bachen " mit allen Hörigen " dem Kloster geschenkt sowie einen Hof in Mimberg verkauft.Nachträglichen Anfechtungen dieser Verträge beugte man dadurch vor, dass jedem, der das Kloster " in diesen Belangen zu belästigen " wage, der Kirchenbann angedroht wird.Unter den aufgeführten Zeugen wird auch ein Herebertus de Overhagen namentlich genannt. Und das ist die bis heute früheste Erwähnung des Namens Overhagen. Da es sich bei diesen Zeugen durchweg um, nach heutigem Sprachgebrauch, " VIP's " handele, vermutet der Ortsvorsteher H-J. Kayser, dass Herebertus und mit ihm das Dorf Overhagen zu der Zeit bereits eine gewisse Bedeutung gehabt haben muss, da ihm ansonsten diese Ehre nicht zuteil geworden wäre. Somit kann man vermuten, dass Overhagen tatsächlich älter ist.